Die EinSatzLeitung schreibt mit Gästen ein Buch. Pro Tag darf jede Person einen Satz einsetzen, die EinSätze werden fortlaufend numeriert. Auf der B-Ebene gibt es längere narrative Stücke. Die EinSatzKräfte und ihre Texte sind sämtlich rein fiktiv und frei erfunden. Alle Rechte bei der Autorin.
Samstag, 6. März 2010
998.
Sie hätten mir schon den Wochenenddienst für morgen zuschieben können, diese Idioten, das haben sie mit Absicht gemacht, zur 999, da wäre mir was eingefallen, aber 998, wen soll so eine Zahl interessieren, und was bitte soll einem dazu einfallen, murrte der Buchhalter, als er vor dem Bildschirm seines Bürorechners saß und faden Tee in sich hineinschüttete, der bei den geringen Temperaturen, die er in seinem Büro gelten ließ, unangenehm schnell abgekühlt war, die Stunden zogen sich wie der Käse in einer billigen Lasagne, und es wollte ihm einfach nichts einfallen, am liebsten hätte er zum Hörer gegriffen und die Kreativleitung fernmündlich angeschnauzt, aber die ließ sich neuerdings einfach gar nichts mehr gefallen, so ließ er es eben bleiben.
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14 Kommentare:
Er hat eindeutig eine Macke.
Man freut sich immer, wenn die Belgier es mal einfach ausdrücken.
Es gibt eigentlich keinen Grund für die EinSatzLeitung, Wochenendschichten zu schieben und armseligen Buchhaltern zuzumuten, daß sie auch am Feiertage irgendwas schreiben, das eh niemand lesen will.
Es geht mehr um die Disziplin an sich, Askese, das heißt Übung.
Mal ganz vorsichtig da in der Brachvogelei, würde ich vorschlagen, mal ganz ganz vorsichtig heute mit Übungen, ja?
Erstaunliche Töne schlagen sie da heute an, findest du nicht?
Wie, ich versteh dich nicht.
Wir sollten einen kleinen Ausflug machen, findest du nicht?
Wohin solls denn schon gehen, nicht schon wieder, ich hab hier gerade was interessantes!
Meinst du, unserer wird später auch mal so?
So wie?
So'n langweiliger gelangweilter Bildschirmhocker!
Regelbruch!
Gott sei Dank ist er wieder in seinem Element, ich dachte schon, das wird heute gar nichts mehr!
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