Die EinSatzLeitung schreibt mit Gästen ein Buch. Pro Tag darf jede Person einen Satz einsetzen, die EinSätze werden fortlaufend numeriert. Auf der B-Ebene gibt es längere narrative Stücke. Die EinSatzKräfte und ihre Texte sind sämtlich rein fiktiv und frei erfunden. Alle Rechte bei der Autorin.
Montag, 29. März 2010
1021.
Als die Chefin für den Tag so weit durch war und ihre Bürotür hinter sich zu zog, sah sie zufällig, daß der erzählende Kranich mit Mo die Kreativabteilung verließ, und so entschloß sie sich spontan, bei der alten Freundin "einzugucken," denn ein Gespräch a deux mit dieser irgendwie entspannenden Person fehlte ihr schon seit längerem - besonders nach diesem Tag, an dem anscheinend nur Eins-zu-Einsler, Sportsblondinen, wie sie Robert Musil und Thomas Mann in ihren schlimmsten Briefen nicht übler hätten charakterisieren können, und einige wenige knarzgrade Menschen beider Geschlechter, mit denen man immerhin auskommen konnte, unterwegs waren, aber nichts, rein gar nichts Leichtes, Freundliches, Helles, Buntes und Seelenruhiges - und vorsichtig pochte sie an die nicht ganz geschlossene Tür.
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15 Kommentare:
Um Himmels willen, was ist das denn für ein Ausdruck, was sollen da unsere wirklich guten Sportlerinnen denken?
Man merkt, er kennt die Chefin schlecht, die findet die Sportlerinnen doch toll, die hat nur was gegen diese kernigen "ich herrsche durch sanften Einfluß auf meinen Typen und gebe mich dabei ganz selbständig, solange ich die anderen Mädels alle unter Kontrolle habe" Tucken, sie hat ja sogar mich früher für eine solche gehalten, nur weil ich ein bißchen viel von meinem Standing gequatscht habe!
Sollte sich die Leitung Ö so verändert haben?
O wie nett, komm rein.
Ich sehe hier eine leichte Entfremdung, vielleicht sind die Arbeitsweisen doch zu unterschiedlich.
Chefin und Nichtchefin ist kommunikativ jedenfalls eine andere Ausgangslage als Chefin und Untergebene, seltsam nur, daß sie so eine Aversion gegen die klassischen Untergebenen-Damen für die mittleren Ebenen hat, die Chefin.
Die Sache ist einfach etwas komplexer, denn da sie selbst mal zur Sekretärin trainiert wurde, kennt sie die Versuchungen, denen viele auf diesen Ebenen erliegen, dieses "in Wahrheit geht ohne mich gar nichts" - das stimmt ja, aber wenn man es selbst kennt, fürchtet man es, das ist übrigens auch die Lektion, die Leitung Ö gelernt zu haben scheint.
Mag ja sein, aber wie passt jetzt bitte die Kreativleitung in Ihr herrlich komplexes Diskursschema?
Abgeschlagene demotivierte Randexistenz mit Neigung zu polymorph-perverser Symptombildung, ist doch völlig klar.
Immer noch vital, der alte Junge, man glaubt es nicht, wie war der Winter, Kollege?
Das ehemalige Gretchen ist heute das Grätchen, würde ich sagen, wenn ich noch Aphorismen schriebe.
Regelbruch hin oder her, das Gretchen verbitte ich mir, in Hälsen möchte ich so wenig wohnen wie in Fischen, und im übrigen fände ich es nett, wenn ich mich mal ungestört mit meiner Freundin unterhalten könnte, deren genialer Konstruktion ich das Drinnen und Draußen zugleich schließlich verdanke.
Loyaler als mancher, der qua Hierarchie dazu verpflichtet wäre, wieso nur?
Nein, Kwaliteitswart, Sie nicht auch schon wieder, ein Regelbruch genügt, daß Sie am Inhalt etwas zu mäkeln haben, kann sich auch ohne Ihren Einwurf jeder denken.
hmpf.
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