Die EinSatzLeitung schreibt mit Gästen ein Buch. Pro Tag darf jede Person einen Satz einsetzen, die EinSätze werden fortlaufend numeriert. Auf der B-Ebene gibt es längere narrative Stücke. Die EinSatzKräfte und ihre Texte sind sämtlich rein fiktiv und frei erfunden. Alle Rechte bei der Autorin.
Sonntag, 28. März 2010
1020.
Wie gestern schon bemerkt war der Samstag ein schöner Frühlingstag gewesen, genutzt vom naseweisen Sinologen, Mr. Precuneus, Dame Ö, dem klitzekleinen Forschungsminister und der Minderheitlerin mit der ewigen blauen Bluse nebst Mo gemeinsam einen längeren Spaziergang durch die Stadt zu unternehmen (Mo und der klitzekleine Forschungsminister saßen auf dicken Kissen im gelblackierten Wagen, während die größer geratenen Herrschaften abwechselnd das Gefährt schoben), alle unterhielten sich mit allen, bis sie auf den Gehweg der Monumentenbrücke kamen, von dem aus man einen "spektakulären" Blick auf städtisches Gelände genießen konnte, was alle mit vielen Ahs und Ohs und "guck-mal-dahinten-das-Springerhochhaus" taten: da plötzlich verfiel Mo, welche die ganze Zeit über durch die Gitter des gelben Einkaufswagend auf den Gehweg gestarrt hatte, in eine Art Trance und es fidelte aus ihr heraus "wie wunderbar diese Brücke sich über die Gleise streckt, als wäre sie die römische Wölfin, die - Bauchseite nach oben - mit ihrem Leib die Bahnstrecke überbrückt," und während alle sich wunderten, wie sie auf diese schräge Idee komme, sprang Mo im Einkaufswagen herum, boxte ihr Kissen und sagte, sie würde gern ein Stück zu Fuß gehen, man könne sie doch später wieder auflesen, wenn man fertig sei mit dem Ah und Oh des Herumguckens auf blöde Häuser, Balkons und dergleichen.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
6 Kommentare:
Und, hat man sie gelassen?
Man hat eine Weile diskutiert, aber man ließ sie schon, wir wollten sie ja nicht wieder gefangen halten.
Und, ging es gut?
Call the police, hurry, hurry …
Er wird ja nochmal fragen dürfen.
Es trippelte ein paar Schrittchen, hopste vergnügt die bemalten Poller hinauf und wieder hinab, und auf dem zwanzigsten Poller, der anders als die anderen blau angestrichen war, blieb es sitzen, stützte das schwitzende Köpfchen in die Pfötchen und war recht artig, ließ sich von der unerschrockenen Minderheitlerin mit der ewigen blauen Bluse gern wieder auf das Kissen im Wagen setzen und schlief sofort ein.
Kommentar veröffentlichen