Mittwoch, 3. März 2010

995.

Guckmaguckmaguckma, schrie das Kind, welches, Mo auf der Schulter, auf der Rückbank des Fahrzeugs der Chefin saß, hinter uns schon wieder so ein Auto, fetter Daimler, Typ um 60 am Steuer, neben ihm so eine kleine asiatisch aussehende Frau, wie in den Vietnamfilmen, bloß daß da die Männer jünger sind, wie kommt das bloß, Mama, und warum machst du das nicht, und Mo kicherte und sagte, vielleicht ist das seine Tochter, ein Adoptivkind, oder die Freundin seiner Tochter oder seines Sohnes und er fährt sie nachhause, und sie zupfte ein wenig an den roten Locken des Kindes herum, nicht wahr, du wirst jetzt nicht glauben, daß es immer so ist wie du es dir vorstellst, die Chefin aber schmunzelte und sagte, naja, das Patriarchat ist nicht aufgrund eines Treppenwitzes entstanden, sondern weil es schon ein paar natürliche Nachteile für Frauen gibt, mein Schatz, aber wenn man bedenkt, wie stark und dauerhaft die sind, dann kann man doch eigentlich nur staunen, daß es manchmal so aussieht, als könnten daraus auch Vorteile werden, für einzelne, aber vielleicht auch für immer mehr.

6 Kommentare:

Demokratiebeauftragter hat gesagt…

Natürliche Nachteile, wenn ich sowas schon höre!

Leitung Ö hat gesagt…

Ja was denn, etwa nicht?

Chefin hat gesagt…

Man muß es etwas differenzierter betrachten, gewiß, aber wenn man die Frage meines Kindes recht bedenkt, und wenn man versteht, was es sagen will, indem es fragt, warum ich was nicht mache, also was genau, naja …

Der ehemalige Chef hat gesagt…

Naja zu sagen ist einer Chefin nicht würdig.

Gattin des ehemaligen Chefs hat gesagt…

Nicht einmal in ihrem eigenen Auto auf einer privaten Fahrt?

Der erzählende Kranich hat gesagt…

Ich wäre auch gern mitgefahren, aber ich war nicht rechtzeitig zurück von der Begrüßung meiner Kollegen.

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