Die EinSatzLeitung schreibt mit Gästen ein Buch. Pro Tag darf jede Person einen Satz einsetzen, die EinSätze werden fortlaufend numeriert. Auf der B-Ebene gibt es längere narrative Stücke. Die EinSatzKräfte und ihre Texte sind sämtlich rein fiktiv und frei erfunden. Alle Rechte bei der Autorin.
Samstag, 30. April 2011
1393.
Habt ihr das mit den Kommentaren geklärt, fragte der Oberassistent den Sicherheitsbeauftragten, als er ihn endlich erreichte, aber der sagte, ist heute ganz schlecht, wir haben einen anderen EinSatz, da brennen überall Buschfeuer, jemand hat die pinkfarbene Bluse der Chefin geklaut, und das heißt, wir müssen in Zukunft allen Ernstes mit Überwachungskameras rund um ihre Wohnung arbeiten, man fasst es nicht, die Sache mit den Kommentaren haben wir dem technischen Support übergeben müssen, ebenso die mit den Werbeeinnahmen, es ist gerade überall was los, und der Oberassistent sagte, wie soll ich das bitte den andrängenden Kommentierungswilligen an den Verstand bringen, einfach sagen, sagte Karomütze, und drückte das Knoepfchen.
Donnerstag, 28. April 2011
1392.
Der Buchhalter, welcher mit seinem sportlichen Fahrrad durch den Tiergarten in seine Behausung fuhr, bemerkte erst, als ihm ein Schwarm Fliegen ins Gesicht klatschte, dass er mal wieder vergessen hatte, den Mund zu schließen beim Fahrradfahren.
Mittwoch, 27. April 2011
1391.
Mit ihren flinken Fingern wickelte Dame Oe den Fisch in feingeschnittene Schinkenscheiben und legte die Päckchen vorsichtig auf das bereits in Rapsoel dünstende Paprikagemüsebett, und während sie den gläsernen Deckel auf die Pfanne brachte, sagte sie zur Gattin des Chefs, die ihrer alten Freundin erstaunt bei der Zubereitung dieses Gerichts zuschaute und an ihrem duftenden Thee nippte, der hier wie eh und je mit einem kleinen h gereicht wurde, also in meinen Augen ist auch die Arbeitszeitdisziplin eine Sache der Hoeflichkeit gegen andere, wird sie irgendwo erfordert, hält man sich dran - interessiert es hingegen keinen, wann man arbeitet, solange das Produkt stimmt und zur rechten Zeit da ist, so kann man doch sehr gut dann arbeiten, wenn es in den eigenen Rhythmus passt, und ich meine, die jungen Leute haben es da heute besser als wir früher, denn oftmals haben sie ja sehr flexible Arbeitszeiten, mir alter Trulla gefällt das übrigens auch, und sie lächelte, während sie mit angespanntem Behagen die Vorgänge in der Pfanne im Auge behielt.
Dienstag, 26. April 2011
1390.
In one of those coffeebars downtown Accra, Mr. Precuneus just had his morning coffee when he overheard some very yellow-faced American tourists talking wildly about a project of retraining some cancer, what, thought Mr. Precuneus, they wish to retrain cancer, are they running a gym for cancers, well, where, if not here, he went on in his thougts, dropped his coins into the boy's hand and slipped out of the door.
1389.
Jetzt fehlt nur noch, dass er von der Tzene auf dem Balkon erzählt, der alte Romeo, sagte die allgemeinste Verteidigung mit leicht stammelndem Tonfall, nachdem sie im Aprilosmmer ein paar Weißweinschorle zu viel getrunken und bei einem Blick in den Spiegel festgestellt hatte, dass sie sich immer mehr dem Bild jener bedürftigen Adressen einer Romeo-Attacke näherte, das sie ungefähr drei Jahre zuvor noch jubelnd belacht haben würde, ohne jemals auch nur in die entfernteste Erwägung zu ziehen, dass sie selbst als "Julia-Agentin" eingeplant worden sein koennte von den mieseren Fraktionen, welche gelegentlich um die Dienste der EinSatzLeitung nachsuchten.
Sonntag, 24. April 2011
1388.
Jetz issa total durchedreet, sagte der Kumpel von Karomütze, als dieser sich zu den Klängen von http://www.youtube.com/watch?v=17gEwoN3Y5s&feature=watch_response auf dem Fahrersitz des dachoffenen Alfa zusehends in etwas wie Mr. Precuneus zu verwandeln begann, und um seine Tattoos herum stellte sich sein Berliner Blondhaar auf.
Samstag, 23. April 2011
1387.
Während der Kwaliteitswart und die allgemeinste Verteidigung ihre Sachen in ihr kleines Auto stopften, um für ein paar Tage nach Amsterdam zu fahren, paradierte betont langsam eine Kolonne roter Ferraris durch die Straße, dieses Mal mit Wimpeln verziert, auf denen "Neuanfang wagen," "Vertrauen entwickeln," "gemeinsam Handeln," "Kommunizieren," "den Menschen sehen" und "Bindungen eingehen" zu lesen stand, und der erzählende Kranich, welcher nach einer Party mit den soeben von ihrem Südaufenthalte zurückgekehrten Artgenossen noch etwas verkatert auf einem schwanken Beine neben dem Fahrzeug stand, um mit seinen Erzählungen das Kleinchen zu unterhalten und von gefährlicheren Aktionen abzuhalten, wollte sich schier ausschütten vor Lachen.
Freitag, 22. April 2011
1386.
Vor 5 Jahren hast du mich Ostern in eine Kirche geschleppt, weißt du noch, sagte das Kind und machte sehr große Augen … ja, sagte die Chefin, und lächelte, dieses Jahr würde es mir vorkommen wie ein strategisches Kirchegehen und wie ein strategischer Fehler zugleich, ist das nicht bescheuert … und dann suchte sie fahrig nach der Notrufnummer, die sie im letzten Sommer notiert hatte, denn vom Hof drang seit einer halben Stunde schlimmstes verzweifeltes Schreien eines kleinen Kindes, und sie konnte es nicht orten, sonst hätte sie längst bei diesen Nachbarn geklingelt und entschlossenen Gesichts den Eltern ihre Hilfe angeboten.
Donnerstag, 21. April 2011
1385.
Ist das Ihr Vorbild, schrie der Journalist ins Telefon … ich habe es noch nicht aufgekriegt, winkte die Kreativleitung ab… na, so schwer kann es doch nicht sein, brüllte der Journalist… ich habs jetzt, sagte die Kreativleitung, was daran sollte mein Vorbild sein… darin ist ein Wandteppich von einer Weberin, schrie der Journalist, und die Kreativleitung lachte, Wandteppiche gibt es viele, sagte sie dann, dieser ist schoen, aber mit meinem hat er doch nun wirklich nichts zu tun, und sie machte sich wieder an das nächste Stück Arbeit, das da in vielen Einzelmaterialien vor ihr lag, während der Journalist den folgenden Film irgendwie als Skandalnummer abzusetzen versuchte: http://www.youtube.com/watch?v=ROQZLJZ6aSs&feature=related
Mittwoch, 20. April 2011
1384.
Diese Sahnerunde war ganz okay, meinte der Kwaliteitswart, aber etwas hat mir noch gefehlt, ich weiß nicht so genau, was es war, sagte er, und er musste sehr niesen, lass uns über Ostern aufs Hausboot fahren, ja?
Dienstag, 19. April 2011
1383.
An einem Punkt schwoll allgemeines Brausen gegen Mo an, die Kreativleitung schien es nicht gleich zu bemerken, da ein fremder Gast ihre Aufmerksamkeit für den Moment gefangen genommen hatte, aber dann hoerte sie diesen typisch rätschenden Tonfall, der den Hauptstimmen aller Meuten in aller Welt gemeinsam ist und hoerte sagen, wie sehr es an allem schuld sei, das Mo, wie sehr es alles falsch gemacht habe, und mit dieser Äußerung verrate es sich nun wirklich, und als sie herzu eilte, hoerte sie schon die wärmere Stimme der allgemeinsten Verteidigung, welche soeben fragte, was hat sie denn getan, dass ihr alle so wütend seid, und voller Empoerung blähte sich eine vollbusige Süddeutsche und schnarrte, es hat behauptet, nie werde es den Stiefel respektieren, der es trete, und nie den Klang der Tastatur loben, mit der man ihm die unschuldigen Lieder vorgespielt habe, die nachzusingen wir es soeben arglos aufgefordert haben, und die Dame zeterte und rätschte und ruderte sich immer weiter in Rage über dieses eingebildete Mistvieh, während die Kreatileitung das vollkommen erstarrte Mo aufnahm und wieder in die Ecke des Raumes ging, wo sie den Kwaliteitswart bat, einen Grund zu erfinden, um diese Fraktion von Gästen schon einmal hinaus zu werfen.
Montag, 18. April 2011
1382.
Die hatten alle schon ganz schoen lange in froehlicher Runde in der engen Behausung der Kreativleitung zusammen gesessen, einen nicht nur trockenen Rotwein getrunken, gesungen und gelacht, und der Kreativleitung waren, je froehlicher sie wurde, desto mehr Figuren eingefallen, die man noch ergänzen koennte, eine blaue Hortensie nur so für die Melancholie, einen kriechenden Günsel als kleine Reminiszenz an ein altes Kinderbuch, einen hockenden Verdrießlichen und eine maulende Majorin oder Mrs. Beeheave, die einfach in der realen Welt schon etwas zu lange vergessen sei, der Buchhalter, selbst nicht mehr ganz nüchtern, hatte gleich begeistert Captain Beefheart nachgeschoben, und alles schien ganz unpassend vergnügt zu zu gehen, als das Kind ploetzlich fragte: Mama, wenn die EinSatzLeitung doch gerade abgewickelt wird, wie kann sie dann immer neue Sachen machen und immer neue Figuren dazu erfinden, erstens kann die doch kein Mensch unterbringen und zweitens geht das alles überhaupt nicht, und die Chefin sagte, du hast eigentlich recht, aber wir haben dafür ein historischen Vorbild, Leute, die sich nie entscheiden konnten, ob sie nun Vorbilder sein wollten oder nicht, und weil sie sich nicht entscheiden konnten, haben sie einfach die gesamte Diskussion über diese Frage aufgeschrieben, und immer fiel noch irgendwem irgendwas ein, das er dann auch dazu schreiben musste, ich glaube, so gehts einfach in der Welt zu, es ist vielleicht nicht logisch…aber das Kind war damit nicht so zufrieden wie man hätte erwarten koennen, und die Chefin selbst ließ es sich auch nur zur Feier des Tages mal durchgehen.
Sonntag, 17. April 2011
1381.
Als die Chefin an jenem Morgen erwachte, war ihr klar, dass sie Herrn Hebel und Frau Bewegung fortkomplimentieren und die EinSatzLeitung weiter führen würde, sie streckte sich und straffte sich, sie sagte sich, natürlich werden sie jetzt alle quaken, da liege noch ein harter Weg usw., und natürlich wird am Ende dieses Weges nur das Gefressenwerden und irgendein lumpiger Nachruf stehen, und wenn es zwischendurch mal schoen ist, werden wir es nicht versäumen zu genießen, und den ganzen Quatsch von Aspera und Astra und was es noch so an Unsinn gibt, werden wir hoeflich abfertigen, denn Astra gibt es in der Welt nun einmal nur in wenigen Momenten, es bleibt lächerlich, danach zu streben, aber den Rücken gerade zu halten, werden uns die Poebler und Hebler und Beweger und Pfleger und Teacher und Bewacher und Prüfer und Schlürfer nicht ausreden - sie machte ein paar Übungen und begab sich in die Küche, um ihrem Kind ein Frühstück zu machen, und irgendwie gelang es ihr, sich die Resignation der letzten Wochen aus dem Gesicht zu streichen und die Kreativleitung nebst Mo zum Frühstück einzuladen, denn wie schon in den Zeiten zuvor kam auf diese beiden nicht nur alles an, sie waren ihr auch die liebste Gesellschaft, wenn man mal absah von einigen schwächer werdenden Erinnerungen an Menschen, welche eine reifere Sehnsucht zu wecken und für kurze Zeit oder auch mal für länger etwas wie fast Hoffnungen erweckende Gefährten hatten sein koennen.
Samstag, 16. April 2011
1380.
Hängt die immer noch an ihrem lumpigen Leben, knurrte der naseweise Sinologe, als er im herrlichsten Frühlingswetter mal wieder den postgelben Einkaufswagen durch die Straße schob, in der ihnen seine Nachbarin aus dem wie Samstags immer überfüllten engen Supermarkt entgegen gehumpelt kam: ihr Mann hatte ihr ein paar Wochen zuvor das Jochbein zerschmettert und man hatte angenommen, dieses Mal sei sie im Krankenhaus verreckt, "erloest," hatte die Nachbarin von über ihm schon gemurmelt, als sie nach vierzehn Tagen noch nicht zurück war und der Mann hinter seiner Verstocktheit ein paar Tränen gezeigt hatte, es war ja kein Zustand mehr - aber nein, hier war sie wieder und versuchte unter der gewaltigen Narbe, von der sich der Schorf gerade eben erst geloest zu haben schien, sogar so etwas wie ein Lächeln zum Gruß, zufrieden muss man sein, schnarrte der klitzekleine Forschungsminister, dann kommt man mit so ziemlich allem klar, und er dachte an seine Mutter und ihre langjährige dankbare Witwenschaft, war doch auch gegangen, etwa nicht?
Freitag, 15. April 2011
1379.
Der ehemalige Chef jedenfalls hatte einen Schuldigen gefunden, nicht den Herrn Hebel, den kannte er ja noch von der Gorch Fock, auch nicht die Frau Bewegung, das war doch eine ganz patente Person, nein, es war ein Herr Zuckerberg mit seinem Facebook und der darauf sich tummelnden Bande, die hatten die ganze Sache verdorben, und als ihm dieses klar geworden, lächelte er seiner Gattin etwas milder zu, obwohl ihm ihre neue Brille immer noch nicht gefallen mochte und die EinSatzLeitung schon lange nicht mehr mit Wohl und Wehe von seiner Milde oder Nichtmilde abhing.
Donnerstag, 14. April 2011
1378.
Ich glaube nicht, dass das noch funktionieren wird, sagte die Chefin, als der Demokratiebeauftragte ihr vorschlug, doch noch einmal einen neuen Plan zu entwickeln, sehen Sie, man muss nur aus dem Fenster gucken, draußen geht Herr Hebel, neben ihm eine Frau Bewegung, und sie haben alle Macht der Welt, und wir haben keine außer der, eben immer selbst schuld zu sein, dass wir keine Macht haben, wir waren zu lange zu tapfer, das hat nichts besser gemacht, fürchte ich, und der Demokratiebeauftragte sagte, ja wozu hatten wir denn den Sicherheitsbeauftragten, und die Chefin sagte, der hat sich durchaus bemüht, und der Demokratiebeauftragte … aber da klingelten sie schon.
Mittwoch, 13. April 2011
1377.
In a way I miss them, said a Ms. O. Precuneus or something, who had adjusted to the internet during her brother's stay in Berlin, don't you think, a little song will get them go again?
Montag, 11. April 2011
1376.
Da denkt man, man ist durch, und dann das, sagte der Kwaliteitswart, als er auf seinem Fahrrad in einen rote…nicht schon wieder das, schrie der hinter ihm zuckelnde Buchfahrer, ich habe doch die Liste noch gar nicht wieder neu aufgemacht!
Sonntag, 10. April 2011
1375.
Why are you so utterly unwilling to speak in person with your former friend, Mr. Precuneus was asked by his caring sister on his first visit at his family home in one of the very few comparatively well-to-do- "suburbs" of Accra (he had sent money to them during all of his stay in Berlin), and his answer caused her a long eye-widening: because, Mr. Precuneus said, sipping the coffee he no longer liked, because you tried to make an "international federal affair" out of it, a matter of heart and philosophy, a matter of political import, a matter of personal fate, a matter of worldwide weight - when I was always being ready for no more and no less than fair negotiations.
Samstag, 9. April 2011
1374.
Den Kwaliteitswart hatte die ganze Sache hart erwischt, und während die allgemeinste Verteidigung mit dem Kind und den werten Schwiegereltern um die Hausboote und zu dem Spielplatz irgendwo dazwischen der Herengracht und irgendeiner anderen zog, um das allgemeine Blühen und Sprossen und Krähen und Tirilieren zu genießen, hockte er sich vor seine Anlage und spielte: http://www.youtube.com/watch?v=sAtPGXL217g&feature=related.
Freitag, 8. April 2011
1373.
Der erzählende Kranich sah sich mit einem schwarzen Storch konfrontiert, welcher ganz ploetzlich aufgetaucht war, gerade so, als wären neuerdings Schwarzstoerche die eigentlichen Kulturfolger, und hätte nicht der in all seiner Unfoermigkeit vor der Tür der EinSatzLeitung hockende Minderheitler mit den grünen Borsten vor ihrer beider Augen eine überraschend lange klebrige Zunge ausgefahren, um mit ihrer Hilfe die wirklich allerletzten Nutellareste aus einem Pfundglase zu schlecken, wären die beiden Schreitvoegel womoeglich in letzter Minute noch aneinander geraten.
Donnerstag, 7. April 2011
1372.
Der Komplexitätswart befand, man solle sich mehr mit den neuen Entdeckungen der Forscher in den Teilchenbeschleunigern befassen, die würden permanent mit so unterkomplexen Fragen herumlaborieren, wie der, ob sie nun ein neues Element gefunden hätten oder einen Rechenfehler, das sei doch lächerlich sei das doch, und es fiel ihm zum ersten Male auf, dass es keinen Physiker in der EinSatzLeitung gab, denn dieses Fach hatte nicht einmal der klitzekleine Forschungsminister auf dem Schirm.
Mittwoch, 6. April 2011
1371.
Der naseweise Sinologe und der klitzekleine Forschungsminister brachten sich auf eigene Weise in Erinnerung, indem sie die Sineser für ihre Bereitschaft, lebendes Kulturgut gefangen zu setzen und aus dem Verkehr zu ziehen, um es zu sozialisieren und umzuerziehen und an der Auswanderung zu hindern, lobten, einen von Meisterschaft faselten und sagten, das Blut muss spritzen, damit das Gemeinwesen floriert, wer das nicht einsieht, muss eben seinen Kopf verlieren, irgendwie muss doch ein Erfolg her, klar, lachte Mo, so muss es sein, mit Euch würde das EinSatzBuch total kariert aussehen, kein Mensch würde es je gelesen haben.
Dienstag, 5. April 2011
1370.
Es war, als wären alle EinSatzKräfte noch in Schockstarre, der Fuß des Kwaliteitswarts wusste nicht, was er vom Bürgersteig kicken sollte, seit die roten Ferraris alle weggeräumt worden waren, und die Dame Oe war verzweifelt, da ihr nicht klar war, wie sie ohne die EinSatzLeitung nun ihr Leben weiter gestalten sollte, der erzählende Kranich meinte, immerhin ist Sommer, und Mo hatte eine eigentümliche Fidelität entwickelt, wie Mr. Precuneus sagte, der aber längst nicht mehr da war, sondern nur noch gelegentliche Mails aus Ghana schrieb, es ist ein Desaster, sagte der ehemalige Chef, der sein Lebenswerk in Trümmern sah, und die Leitung Oe ratterte fieberhaft alle Stellenanzeigen durch, indem sie verkündete, sie werde sich in Zukunft die Institutionen, denen sie ihre Erfahrungen und ihr Standing zur Verfügung stellen würde, vorher erheblich besser anschauen, zitterte indes innerlich, da womoeglich keine einzige Institution in der großen weiten Welt Wert legen würde auf ihre Erfahrungen, und die allgemeinste Verteidigung richtete alle ihre Energien auf die Ausrichtung eines Kindergeburtstages, um sich erst einnmal abzulenken - einzig die Chefin und die Kreativleitung, sekundiert gelegentlich vom Demokratiebeauftragten und den beiden ploetzlich in neuem Glanz hervortretenden notorischen Minderheitlern, waren wohlgemut beschäftigt mit der Erarbeitung immer neuer Konzepte und Entwürfe für einen nächsten Blog, Eintagsfliege, sagte die Kreativleitung, du spinnst, sagte die Chefin, wir müssen es diesmal ernster und serioeser angehen, dann kannst du dich gleich bei irgendwelchen Headhuntern bewerben, sagte die Kreativleitung, du wirst lachen, das tue ich auch, sagte die Chefin, wer soll dich nehmen, nachdem du die EinSatzLeitung wegen mangelnder Durchsetzungsbereitschaft gegen die Wand gefahren hast, lachte die Kreativleitung, du in deinem neuen Teppichgeschäft, erwiderte die Chefin, das einzige Geschäft, in dem nur ein einziger Teppich verkauft wird, und so waren alle mit der Abwicklung der Sache noch eine ganze Weile beschäftigt.
Sonntag, 3. April 2011
1369.
Es lag aber alles daran, dass vor Karomütze vor allem die Würfel gefallen waren, und zwar schon in der letzten geheimen Sitzung: die EinSatzLeitung in der bekannten Form würde sich aufloesen, man würde noch berichten, was aus den einzelnen EinSatzKräften werden würde, es würde einen neuen Blog geben, und strittig war nur noch, ob dieser die Form des alten beerben würde, ob er auch EinSatzBuch heißen würde und wie er geführt werden sollte.
Samstag, 2. April 2011
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