Dienstag, 28. September 2010

1199.

In früheren Zeiten wäre es der Tag des Buchhalters gewesen, dachte die Chefin, als sie den Computer herunterfuhr, aber heute geruht er ja, den symmetrischen oder komplementären oder allzu schlicht bestechenden Zahlen nicht mehr die geringste Beachtung zu zollen, aber solange er nur mit seinen Prätentionen oder ernsthaften höheren Ansprüchen beschäftigt ist, wird er ja wohl keinen Schaden anrichten - und indem sie ihre haselnussfarbenen Augen rieb, fragte sie sich, ob eigentlich der innerbetriebliche Konflikt wirklich so versickert war, wie er zu sein schien, es wäre doch ein Segen, dachte sie, vergewisserte sich, dass in allen längst leeren Büros die Lichter aus waren, verließ das Haus, nun schon wieder leise "you go to my head" pfeifend, und freute sich auf einen angenehmen Restabend, an dem sie dem für den kommenden Tag anstehende Gespräch mit der allgemeinsten Verteidigung über die Statusprobleme der Warte keine Nachdenkminute zu widmen gedachte.

6 Kommentare:

kreativleitung hat gesagt…

So ist es recht, nicht immer alle Gedanken mit nachhause nehmen, es reicht doch, wenn einem die Webmaterialien noch anhängen.

Oberassistent hat gesagt…

Böh, diese Schnepfen.

Mo hat gesagt…

An mich könnte sie doch ruhig denken.

Das Kind hat gesagt…

Nein, nach Feierabend bitte wirklich nur noch an mich!

Mr. Precuneus hat gesagt…

Es sind noch nicht alle Überprüfungen abgeschlossen.

Karomütze hat gesagt…

Auf welcher Seite steht er eigentlich jetzt genau?

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