Die Chefin vom Dienst, welche seit Jahren ihren Dienst in der EinSatzLeitung in leitender Funktion verrichtete, veroeffentlichte als letzte Handlung auf der Textebene die folgende Ankündigung: Diejenige Person, die in den vergangenen Tagen aus der im Umbau befindlichen EinSatzLeitung folgende Gegenstände wissentlich oder in ahnungsloser Schlamperei entwendet hat, nämlich eine Personenwaage, einen Satz Bohrer sowie eine Elektroplatte für die altmodisch italienische Zubereitung von Espresso, darf sich das Verdienst anrechnen, uns hier auf vielen Ebenen zur Verschärfung der Sicherheitsmaßnamhen angeregt zu haben. Wir halten dank ihres Einsatzes hiesigenorts nunmehr auch da Verschwinden eines in sich nicht übermäßig wertvollen, uns hier aber substantiell kostbaren Ringes, nicht mehr für einen dummen Zufall oder einen internen Fehler, sondern erkennen uns als gewarnt.
Der Titel des kommenden Blogs aus unserem Hause wird in Kürze bekannt gegeben. Die Grundregel des EinSatzBuches wird erhalten bleiben, aber einige inhaltliche Änderungen stehen ins Haus. Wir freuen uns auf weiterhin rege Teilnahme.
Die EinSatzLeitung schreibt mit Gästen ein Buch. Pro Tag darf jede Person einen Satz einsetzen, die EinSätze werden fortlaufend numeriert. Auf der B-Ebene gibt es längere narrative Stücke. Die EinSatzKräfte und ihre Texte sind sämtlich rein fiktiv und frei erfunden. Alle Rechte bei der Autorin.
Dienstag, 7. Juni 2011
1422.
Die Chefin und die Kreativleitung hatten lange überlegt, wie sie ihr letztes Gutachten nennen sollten: der Chefin war immer so droeges Zeug eingefallen wie: "die seelische Gesundheit unter den Bedingungen der voelligen Entrechtung" oder: "kann man bei rechtlosen und Gewalt ausgesetzten afghanischen Mädchen von 'seelischer Gesundheit'und 'seelischer Krankheit' sprechen" usw., die Kreativleitung hatte sie an Trockenheit überboten, indem sie von "Volkes Recht und Volksgesundheit" geplappert hatte, während Mo unbeteiligt vor sich hin summte, und schließlich hatte die Chefin gesagt, die EinSatzLeitung kann ja auch verdeckt und im Archiv weiter daran arbeiten, wir müssen doch bekanntgeben, dass wir einen neuen Blog machen, in dem wir, wie es die Konservativen derer Skribenten und Kritikaster schon so lange fordern, selbst nicht mehr vorkommen, wohl aber weiter unsere Arbeit tun usw., und die Kreativleitung hatte gesagt, anzuknüpfen ist freilich noch an die Marquise von B., wie es sich gehoert, auf einer allerletzten B-Ebene.
Freitag, 3. Juni 2011
1421.
Der letzte macht das Licht aus, murmelte Karomütze vor sich hin; dabei wischte er sich den Schweiß aus den Locken, denn die Juninacht war warm, und der Traum von einem brandneuen grünen Alfa Romeo, den er auf dem Dienstweg, äh, dem Weg zum Dienst, nein, dem Weg zum EinSatz, Mann, gesehen hatte, erhitzte ihn von innen, das war natürlich auch nicht ganz richtig, aber jedenfalls schwitzte er also und dachte wieder an das sensationelle Fahrzeug und fand, je näher er der spitzschnabeligen Schnauze seines alten Dienstwagens kam, das altmodische Schlüsselbund, das er mit sich herumzuschleppen hatte, immer unpraktischer.
Donnerstag, 2. Juni 2011
1420.
So, und, wird sie jetzt endlich geliefert, die großartige Idee, motzte der schon etwas angetüterte Abgesandte der Verwertungsgemeinschaft, und trat ein paar mal gegen die Tür, aber da war niemand.
Mittwoch, 1. Juni 2011
1419.
Die Minderheitlerin mit der ewigen blauen Bluse und den ewig rotgeränderten Augen war außerordentlich heiter gestimmt, als sie zur Nachtschicht eintraf, und sagte, heute wollen wir mal so richtig in die Welt gucken: http://www.zeit.de/2011/22/Ideen-Winklevoss/seite-2.
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